Umwelt und Energie

Wahlthema bei der Landtagswahl 2021

Klimaschutzgesetz und Klimaziele

2013 hatte die Landesregierung als zweites Bundesland nach Nordrhein-Westfalen ein Klimaschutzgesetz verabschiedet. Dieses gibt vor, dass der Ausstoß an Treibhausgasen - verglichen mit 1990 - bis zum Jahr 2020 um 25 Prozent und bis zum Jahr 2050 um 90 Prozent sinken soll. Im Oktober 2020 hat der Landtag von Baden-Württemberg das „Gesetz zur Weiterentwicklung des Klimaschutzes in Baden-Württemberg” beschlossen. Ein zentrales Element der Novelle des Klimaschutzgesetzes ist die Festlegung eines Klimaschutzziels für das Jahr 2030: Bis in rund zehn Jahren sollen Treibhausgasemissionen um mindestens 42 Prozent gegenüber 1990 sinken (Quelle: Umweltministerium).

Zentrales Element zur Erreichung der Klimaschutzziele ist das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept (IEKK), das konkrete Strategien und Maßnahmen aufzeigt und dafür kontinuierlich fortgeschrieben wird.

Jährliche Monitoring-Kurzberichte geben Auskunft über den Stand der zu erreichenden Ziele. So sind laut des Monitoring-Kurzberichts von 2019 die Treibhausgasemissionen in Baden-Württemberg von 1990 bis 2018 um 14,2 Prozent zurückgegangen. Nach ersten Schätzungen für das Jahr 2019 geht das Statistische Landesamt davon aus, dass die Treibhausgasemissionen 2019 gegenüber 2018 um weitere sechs Prozent zurückgegangen sind. Im Vergleich zu 1990 konnten so bis 2019 voraussichtlich bereits 20 Prozent an Emissionen eingespart werden. Ob sich der positive Trend auch 2020 fortgesetzt hat, steht noch nicht fest.

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Erneuerbare Energien

Der Anteil der erneuerbaren Energien ist in Baden-Württemberg im Jahr 2019 laut des Berichts „Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg” des Umweltministeriums weiter gestiegen. So nahm der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch 2019 um rund fünf Prozent auf etwa 15 Prozent zu. Im bundesweiten Vergleich waren 2019 Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg weiterhin die führenden Bundesländer im Bereich erneuerbarer Energien (Quelle: PM der Agentur für erneuerbare Energien).

Bei der Stromerzeugung spielen die erneuerbaren Energien eine zunehmend wichtige Rolle. So belegen die erneuerbaren Energien mit einem Anteil von 31 Prozent an der Bruttostromerzeugung mittlerweile Platz zwei im Strommix von Baden-Württemberg. Spitzenreiter bei der Stromerzeugung ist jedoch nach wie vor die Kernenergie mit 36,8 Prozent. Aktuell befinden sich in Baden-Württemberg drei Kernkraftwerke im Abbau. Nur das KKW Neckarwestheim II darf noch bis spätestens Ende 2022 betrieben werden. Erheblich zurückgegangen - nämlich um ein Drittel - ist die Stromerzeugung in den Steinkohlekraftwerken des Landes. Sie machte 2019 noch einen Anteil von 20,5 Prozent am Strommix Baden-Württembergs aus (Quelle: Statistisches Landesamt).

Vergleicht man die erneuerbaren Energien untereinander, so kommt der meiste Strom aus der Photovoltaik (9,7 Prozent). Der Zubau entsprechender Anlagen ist in 2019 stark gewachsen. Die Windenergie belegt bei der Stromerzeugung mit 5,3 Prozent den dritten Platz hinter der Wasserkraft. Nachdem 2018 viele Windkraftanlagen in Betrieb gingen, ist der Bau neuer Anlagen 2019 stark eingebrochen. Die Windenergiepotenziale im Land sind damit weiter nicht ausgeschöpft (Quelle: „Erneuerbare Energien in Baden-Württemberg”).

Weitere Informationen zu den erneuerbaren Energien gibt das Portal Energieatlas des Umweltministeriums und der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg.

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Artenschutz

Im Juli 2020 hat der Landtag die Gesetzesnovelle zur Änderung des Naturschutzgesetzes und des Landwirtschafts- und Landeskulturgesetzes verabschiedet. Das Gesetz hat die Stärkung der Biodiversität zum Ziel – sowohl die biologische Vielfalt als auch die zu ihrem Erhalt unverzichtbare bäuerliche Landwirtschaft im Land. Zu den Zielen gehört unter anderem:

  • Ausbau des Anteils der ökologischen Landwirtschaft auf 30 bis 40 Prozent bis 2030
  • Aufbau eines landesweiten Biotopverbunds auf 15 Prozent der Landesfläche bis 2030
  • Reduktion der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel um 40 bis 50 Prozent bis 2030.

Weitere Infos

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Dossier: 5. Juni: Weltumwelttag

So gelingt der Umweltschutz!

Anlässlich des Weltumwelttages zeigen Teilnehmende des Freiwilligen Ökologischen Jahres positive Beispiele, wie Umweltschutz gelingt und wie sie sich täglich für den Umweltschutz einsetzen. Die Vereinten Nationen riefen den Tag 1974 ins Leben, um das weltweite Bewusstseins und Handeln zum Schutz unserer Umwelt zu fördern.  mehr

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Wahlaussagen der Parteien zur Umwelt- und Energiepolitik

Eine Analyse der Wahlprogramme zur Landtagswahl 2021

Das Wahlprogramm der GRÜNEN

Ökologie und Ökonomie erfolgreich verbinden
Für die Grünen soll Baden-Württemberg zeigen, dass es möglich ist, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleichzeitig das Klima zu schützen (S. 26). Dazu möchten die Grünen ein Sofortprogramm für Klimaschutz und Energiewende auf den Weg bringen: Das 2013 verabschiedete Klimaschutzgesetz und das Integrierte Energie- und Klimaschutzkonzept sollen „an die neusten wissenschaftlichen Erkenntnisse, die Pariser Klimaziele, insbesondere den 1,5-Grad-Pfad, und die Klimaziele der Europäischen Union“ angepasst werden (S. 28).

Ausbau der erneuerbaren Energien
Um Baden-Württemberg klimaneutral zu machen, müsse der Anteil der erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden. Dies gelinge unter anderem durch mehr Photovoltaikanlagen auf neuen Wohngebäuden und den Ausbau von Freiflächen-Photovoltaik entlang von Straßen, auf landwirtschaftlichen Flächen oder Baggerseen (schwimmende Solarparks). Außerdem setzt die Partei auf den Ausbau der Windkraft: 1.000 neue Anlagen sollen im Staatswald und auf weiteren Flächen entstehen (S. 28, 36 f.). Für Bürgerinnen und Bürger sowie Anliegerkommunen möchten die Grünen mehr Anreize schaffen, selbst Energie aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen und in die Netze einzuspeisen (S. 38). Auch die Förderung und Nutzung von „grünem“ Wasserstoff müsse vorangetrieben werden (S. 34).

Klimaneutrale Verwaltung
Bei der Einsparung von CO2-Emissionen und dem Klimaschutz müsse die öffentliche Verwaltung Vorbild sein: Daher möchten die Grünen einen Schattenpreis von 180 Euro pro Tonne Kohlendioxid für Ministerien und Landesbehörden einführen, Landesförderprogramme einem Klimacheck unterziehen, Klimaschutzverwaltungen auf kommunaler und auf Landesebene einführen und die Finanzanlagestrategie des Landes klimaverträglich und nachhaltig gestalten. Jegliches Verwaltungshandeln solle auf Klimaverträglichkeit überprüft werden. Ziel ist es, dass die Landesverwaltung bis 2030 bilanziell klimaneutral arbeitet (S. 29 f., 32 f., 89).

Naturschutz und Landwirtschaft
Für den Naturschutz möchten die Grünen die Ausgaben weiter erhöhen, auf 150 Millionen Euro pro Jahr bis 2026. Außerdem sollen neue Naturschutzgebiete entstehen, Blumenwiesen und Streuobstwiesen geschützt, Stadtnatur gefördert sowie Flüsse und Bäche revitalisiert werden (S. 40–42). Der Partei schwebt ein Gesellschaftsvertrag zwischen Naturschutz, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie sowie Verbraucherinnen und Verbraucher vor, bei dem alle ihren Beitrag leisten, damit die Natur intakt bleibt, dem Artensterben ein Ende gesetzt wird und Landwirte angemessen für ihre Produkte bezahlt werden (S. 27, 67). Die ökologische Landwirtschaft soll 2030 mindestens 40 Prozent der bewirtschafteten Fläche ausmachen (S. 64) und Baden-Württemberg soll gentechnikfrei bleiben (S. 70).

Ökologische Kreislaufwirtschaft
Schließlich sprechen sich die Grünen für eine „ökologisch sinnvolle Kreislaufwirtschaft“ (S. 35), insbesondere in der Bauwirtschaft aus. Holz und Recyclingmaterial wie Recycling-Beton sollten beim Bauen vermehrt zum Einsatz kommen. Insgesamt müsse die Ressourceneffizienz in der Industrie gesteigert werden, indem weniger Rohstoffe verbraucht und diese besser wiederverwertet werden. Leitgedanke hier ist die Ultraeffizienzfabrik: „hoch innovativ, emissionsarm und ressourcenschonend“ (S. 27).

Weitere Wahlaussagen zum Themenkomplex „Ländlicher Raum, Landwirtschaft, Tier- und Naturschutz“ können Sie dem Wahlprogramm der Grünen (S. 62–80) entnehmen.

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Das Wahlprogramm der CDU

Ausgehend von der christlichen Verantwortung gegenüber Natur, Tier und Mensch misst die CDU dem Thema Umwelt und Energie eine hohe Bedeutung zu. Ihre Devise dabei lautet: „Mehr Umweltschutz, aber effizienter, marktwirtschaftlicher und globaler.“ Die ökologische Frage dürfe dabei auch nicht zur neuen sozialen Frage werden: „Ein Umweltschutz, den sich nur wenige leisten können, wird am Ende keinem nutzen.“ Deshalb möchte sich die CDU für eine Energie einsetzen, die sauber, sicher und bezahlbar sei (S. 8).

Energie
Solarenergie: Ein zentraler Baustein der Energiewende im Land sei Solarstrom. Die CDU möchte den Ausbau von Solarenergie fördern und strebt deshalb eine landesweite Kampagne an, in der ein engagierter jährlicher Photovoltaik-Zubau von 1000 Megawatt pro Jahr auf 16 Gigawatt bis 2030 realisiert werden soll.
Windkraft: Für die Energiewende würden neue, dem Artenschutz gerecht werdende und leistungsfähigere Windkraftanlagen benötigt. Durch die Schaffung eines Klimabelangs als Abwägungstatbestand im Natur- und Umweltrecht möchte die CDU die Windkraft verantwortungsvoll ausbauen.
Smarte Lösungen für Wärme: Von zentraler Bedeutung für eine CO2-Reduktion sei auch und gerade der Wärmesektor. Die CDU habe den Anspruch, die Technologieführerschaft bei der Implementierung von Smart-Grid und Smart-Metering, der Vernetzung und Steuerung von Wärmeerzeugern, Wärmespeichern, Verbrauchern und Verteilnetzen in Deutschland und Europa zu erreichen. Sie fordere die Weiterentwicklung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes in diesem Bereich (S. 8).

Klimaschutz – Umweltschutz – Artenschutz
Der Erhalt der Artenvielfalt und vielfältigen Landschaften sei von elementarer Bedeutung. Durch die Gründung einer Landeszentrale für Anpassung, Resilienz und Umweltsicherheit unter dem Dach des Landwirtschaftsministeriums möchte die CDU eine umfassende Bestandsaufnahme sowie einen Maßnahmenplan entwickeln (S.9),
Die von der CDU initiierte neue Klimaschutzstiftung des Landes solle in den kommenden Monaten ihre Arbeit aufnehmen, um den CO2-Fußabdruck der Landesverwaltung sowie von Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen zu reduzieren. Schnellstmöglich solle so eine klimaneutrale Landesverwaltung erreicht werden und Wirtschaft und privaten Haushalten als Vorbildfunktion dienen  (S. 4).

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Das Wahlprogramm der AfD

Das europäische Stromnetz sei durch die volatile Einspeisung schon mehrfach kurz vor dem Blackout gestanden, so die AfD. Die Partei fordere daher die sofortige Beendigung der Zwangseinspeisung „erneuerbarer Energien“ (S. 32). Die zukünftige Stromversorgung in Baden-Württemberg sei ernsthaft gefährdet. Um Sicherheit herzustellen und einen Strompreisanstieg zu vermeiden, müssten Kohle- und Kernkraftwerke erhalten bleiben. Der Ausbau der Windenergie hingegen müsse gestoppt werden.

Windenergie sei teuer und ineffizient. Windkraftanlagen bezeichnet die AfD als „dauerhafte Zerstörung unserer Kulturlandschaften“ (S. 31). Sie verurteile die Abholzung von Wald zur Errichtung von Windkraftanlagen auf das Schärfste (S. 43). Der Erhalt der Wälder als Kulturgut sei es zudem wert, gefördert zu werden.

Die AfD spricht sich für die Automobilindustrie aus und verlangt, der EU die Kompetenz zur Festlegung von Grenzwerten zu entziehen. Die Partei wendet sich gegen sogenannte Umweltzonen und spricht sich gegen Fahrverbote aus (S. 34 f.).

Eine weitere Forderung der Partei ist, die Zuständigkeit für die Agrarpolitik wieder in die alleinige Verantwortung des Bundestages zu legen. Die AfD fordert „Naturschutz mit den Bauern, nicht gegen sie“ (S. 42). Zudem will sie die Direktvermarktung und Erzeugergemeinschaften unterstützen. Konventioneller und ökologischer Anbau sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden (S. 43). 

Tierschutz durchsetzen

Als wichtiges Thema bezeichnet die AfD den Tierschutz (S. 44). Besonders die Missstände bei Tiertransporten müssten abgestellt werden, indem regionale Schlachtungen gefördert werden. Das Schächten lehne die AfD ab.

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Das Wahlprogramm der SPD

Nachhaltigkeit als soziale Frage
„Für uns Sozialdemokrat*innen ist Klimaschutz nicht grün, sondern rot“, weil Nachhaltigkeit eine soziale Frage nach der Verteilung von Ressourcen, aber auch eine Frage der Generationengerechtigkeit sei (S. 6). Daher taucht Klimaschutz als Querschnittsaufgabe in allen Bereichen des Wahlprogramms der SPD auf.

Die Sozialdemokraten bekennen sich zum 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens und fordern die Einhaltung eines CO2-Budgets von 350-400 Millionen Tonnen für Baden-Württemberg (S. 25). Ihnen schwebt ein Zukunftsfonds zur Dekarbonisierung der Industrie vor, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen (S. 25). Die Partei möchte außerdem ein Klimaschutzgesetz mit funktionierendem Kontrollsystem und automatischen Mechanismen bei Nichteinhaltung etablieren (S. 26).

Ausbau der erneuerbaren Energien
Bis 2030 sollen 75 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen stammen und energieeffizientes Bauen müsse zur Selbstverständlichkeit werden, so die Sozialdemokraten. Dazu setzt die SPD auf einen Mix aus gesetzlichen Vorschriften - beispielsweise der verpflichtenden Installation von Solaranlagen auf allen Dächern im Neubau - und finanziellen Anreizen in Form von Förderprogrammen und steuerlichen Vorteilen, etwa für den Einbau von Photovoltaikanlagen oder Pelletheizungen. Neben dem Ausbau von Windkraftanlagen will die SPD erneuerbar erzeugten „grünen“ Wasserstoff massiv fördern, der Energie transportabel macht (S. 26f.).

Kreislaufwirtschaft, Naturschutz und Landwirtschaft
Die Sozialdemokraten möchten eine Kreislaufwirtschaft statt einer Wegwerfgesellschaft etablieren, indem unter anderem bis 2025 die „echte Recyclingquote“ verdoppelt wird. Auch der Natur-, Tier- und Artenschutz steht auf der Agenda: Zehn Prozent der Landesfläche soll mittelfristig unter Naturschutz stehen (S. 28). Gemeinsam mit den Landwirtinnen und Landwirten will die Partei einen Agrarkonsens erarbeiten, „der die Umwelt schont und den Rückgang von Artenvielfalt und Insekten stoppt“ (S. 68). Ziel ist es, bis 2030 den Anteil der ökologischen Landwirtschaft auf 40 Prozent zu erhöhen (S. 68). Die Umstellung auf artgerechte Tierhaltung, lokale Schlachthöfe und die mobile Schlachtung sollen finanziell gefördert werden, um für mehr Tierwohl zu sorgen (S. 69).

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Das Wahlprogramm der FDP

Beim Umweltschutz setzt die FDP auf ihr Leitbild „Schützen durch Nützen". Die „überzogene Mittelausstattung des Nationalparks Schwarzwald " soll korrigiert werden und anderen Naturparks und Biosphärengebieten zugute kommen. Außerdem sollen CO2-Speicher wie Moore und Biotope stärker geschützt werden. Um die Wasserqualität der Fließgewässer zu verbessern, möchte die Partei kommunale Kläranlagen modernisieren (S.99). Zur Luftreinhaltung möchte die FDP Fahrverbotszonen  wieder aufheben, denn die Corona-Krise habe aus ihrer Sicht gezeigt, dass  der Haupteinflussfaktor für die Emissionswerte die Wetterlage sei (S. 102).

„Klimaschutz endet nicht an Landesgrenzen, sondern muss global gedacht werden."  Die FDP spricht sich klar für das Pariser Klimaschutzabkommen aus, sieht den Weg dorthin allerdings nicht in der staatlichen Regulierung, sondern über die Unternehmen selbst (S. 100). Die FDP folgt auch ansonsten der Logik der Marktwirtschaft und fordert die Ausdehnung des Zertifikatehandels. Außerdem solle die positive Klimawirkung synthetischer Kraftstoffe bei den CO2-Flottengrenzwerten berücksichtigt werden (S. 9). In diesem Sinn soll auch bei der Energiewende „konsequent auf marktwirtschaftlichen Wettbewerb und gezielte Anreize für Innovationen" gesetzt werden. Das Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg bewertet die FDP als sanierungshemmend und möchte es abschaffen (S. 100).

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Das Wahlprogramm der LINKEN

Die Klimakrise bezeichnet die LINKE als die größte gesellschaftliche Herausforderung der kommenden Jahre. „Unser Ziel ist ein klimaneutrales Baden-Württemberg bis 2035“, heißt es im Wahlprogramm (S. 15). Als wichtiger Standort der Automobilindustrie müsse das Land Vorreiter beim sozialen und ökologischen Umbau der Wirtschaft sein.

Zu den notwendigen Maßnahmen gehöre etwa der Ausstieg aus fossilen Energien sowie die Verringerung der Stickstoffeinträge aus Verkehr, Industrie und Landwirtschaft. Umweltgifte wie etwa Glyphosat wollen die LINKEN verbieten. „Ein ambitionierter Kohleausstiegsplan, der einen Ausstieg bis 2030 vorsieht, muss erarbeitet werden“, heißt es weiter im Wahlprogramm (S. 15). Das Kernkraftwerk Neckarwestheim II wollen sie sofort stilllegen. Darüber hinaus fordert die LINKE unter anderem mehr Mittel für die öffentliche Forschung zu regenerativen Energieträgern und Umwelttechnik, eine Verpflichtung zu Solaranlagen für alle Neubauten in Verbindung mit regenerativer Wärmeerzeugung, die Rekommunalisierung der Energie- und Wasserversorgung und die Wiedereinführung der Gaspreiskontrolle.

Um den Waldboden weniger zu schädigen und die „extreme Mechanisierung der Waldbewirtschaftung zu mindern“, brauche es mehr Personal (S. 15f.). Der Anteil naturnaher Wähler sollte kontinuierlich erhöht werden. Die Vielfalt biologischer Arten nehme rasant ab, auch in Baden-Württemberg gehe die Artenvielfalt zurück. Daher setzt sich die LINKE für eine Stärkung des Artenschutzgesetzes und für die Wiederherstellung natürlicher Lebensräume wie beispielsweise Hecken und Bäume ein (S.19). Darüber hinaus will die Partei ein kommunales Verbot von Zirkusbetrieben mit Wildtieren umsetzen und Primatenversuche in Baden-Württemberg stoppen.

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Letzte Aktualisierung: Dezember 2020, Internetredaktion LpB BW.

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